Unter Tage

Einsatz in Bad Oeynhausen

Neobarockes Dach im Kurpark Bad Oeynhausen

Hauptkommissar Grimm salzte sein Frühstücksei. Privat würde er sich ein solches Hotel nicht leisten wollen, da ging’s entweder richtig in die Ferne oder mit dem Wohnwagen durch die Lande. Tante Gertrud, Jahrzehnte hatte er nicht an sie gedacht, Tante Gertrud, ja, es würde ihn nicht wundern, wenn sie zur Tür reinkäme. Oder Anneliese Rothenberger oder irgend so ein Knödeltenor. Teppiche, tiefblau und tief, empfingen den Gast schon im Foyer, um die gepolsterten Sessel zu bewegen, brauchte es zwei oder drei Mann.
Wie das Abriebverhalten für Rollator oder Rollstuhl wohl war, offensichtlich zufriedenstellend, die kleine alte Dame mit dem weiszen Pagenkopf schob sich entspannt vorbei an den Fächerkübeln in den Frühstücksraum. Die standen auch auf der Terrasse hin zum Kurpark. Neben Geranien natürlich. Im Frühstücksraum irgendetwas Gelbblühendes in Töpfen und ein identisches Sträuszchen auf jedem weisz gedecktem Tisch. „Reserviert“-Schilder deuteten auf Stammgäste hin. Das Mordopfer, lebend, konnte er sich kaum in diesem Ambiente vorstellen.

Zum Erschlagen freilich taugte vielerlei, das gute alte Hotelsilber etwa, in dem hier noch der Kaffee gereicht wurde – „Was darf ich Ihnen zum Trinken bringen“. Tag eins der Ermittlungen, langsam angehen lassen, eigentlich hätte er ja Urlaub gehabt, aber was half’s.
Hier im Hotel am Kurpark war er zum Glück allein untergebracht. Die anderen, KTU und Forensik reisten an, die Kollegin war ja sogar vor ihm dagewesen, wohnte irgendwo in der Nähe.

Ja, die Hotelangestellte durfte ihm noch ein Kännchen Kaffee bringen. Die volle Punktzahl würde er für das Frühstück hier geben. Wenn die blosz nicht diese Fahrstuhlmusik hier laufen lieszen. Notizen konnte er sich überall machen, ein halbes Ohr immer im Raum. Aber von dem Tongeschlinge, es schien sich nach wenigen Minuten zu wiederholen, abgesehen, war kaum etwas zu hören, die Teppiche und die Kronleuchter schienen alles zu absorbieren. Kaum jemand der Handvoll Hotelgäste an diesem Morgen zeichnete sich durch besonderes Mitteilungsbedürfnis aus. Der Grund war offensichtlich: es handelte sich um altgediente Ehepaare. Auserzählt ihr Leben, ihre Neugierde und Begehren, sofern sie überhaupt einmal brannten, längst erloschen, das biszchen Zukunft ein Geviert, das man besser nicht näher betrachtete. Grimm erschrak über seine Gedanken. Neulich beim Abschied von Brentano, die gesamte alte Riege des Kommissariates und des LKAs waren aufmarschiert, einige gingen stramm auf die 90 zu, wurde ihm klar, dasz die frühere Rührung und Empathie, die er beim Betrachten von gebeugten, geschrumpften und auf Hör- und Gehhilfen angewiesenen Personen einem Reflex nach Wegsehen, ja einem Gefühl des Ekels gewichen war. Eine ebenfalls normale Alterserscheinung.

Unaufmerksam hatte er den Rest des weichen Eis noch einmal gesalzen. Gut nur, dasz Marianne das nicht gesehen hatte. Wegen seines leicht erhöhten Blutdrucks risz sie ihm oft den Salzstreuer aus der Hand. Er legte den Ei-Rest auf die gebutterte Brötchen-Hälfte. Mag ja sein, dasz drei bis sechs Gramm Kochsalz am Tag die für die Gesundheit förderlichste Menge war. Aber wie, zum Kuckuck, sollte ein Normalberufstätiger das heutzutage denn feststellen? Selbst wenn die Butter ungesalzen war. Das ging doch schon mit dem Brötchen los. Die Leberwurst enthielt x Gramm. Dann der Käse. Tomaten ohne Salz schmeckten wie Zunge aus dem Fenster. Sollte man ernsthaft nach dem Frühstück die Nahrungsaufnahme einstellen? Das Essen in der Kantine wurde neuerdings begleitet von zu viel Informationen: Gluten und Lactose und Kalorien und Fett, bald würden sicher die Salz-Gramm-Angaben ebenfalls aufgeführt werden, er würde es Marianne berichten.
Ging man von sechs Gramm am Tage aus, wie viel nahm man im Laufe des Lebens zu sich? Das Ehepaar dort am Fenster, namentlich wurden sie begrüszt, er zählte seiner schweigenden Frau auf, was auf dem Tisch stand, las ihr dann die Karte mit dem Tagesmenü vor, wie viel Salz hatten sie im Laufe ihres Lebens zu sich genommen. Sie waren um die 80 Jahre, das macht 80 x 365 x 6. Ohne Schaltjahre und ohne Salz-Exzesse machte das über 175 Kilogramm pro Person.
Das war weit mehr als die beiden runden Rentner auf die Waage brachten. Zur Salzsäule erstarren, woher kam das? Ein Ausdruck für Schock, Trauma sagt man heute. Bestimmt aus der Bibel.

Pommes, Bratkartoffeln, Kartoffelpüree, Kroketten, Kartoffelsalat wechselten sich in der Polizei-Kantine ab. Dazwischen Reis und Nudeln, die sich eindeutig geringerer Beliebtheit erfreuten. Grimm stand dazu. Er selbst mochte ja am liebsten Salzkartoffeln. Der runde Rentner las das Menü vor, in dem Hotel gab es die gute alte Vollpension: Mittags Cremesuppe Florentin, Karlsbader Rahmgulasch mit feinen Erbsen und Butterreis, Himbeercremetörtchen. Abends Melone mit Schinken, Bratwürstchen mit Bechamelkartoffeln und Salat, Schokoladencreme mit Eierlikör. Der Blick der Ehefrau ging ins Leere.

Hauptkommissar Grimm spielte kurz mit dem Gedanken, die Hotelgäste durch Zeugenbefragungen von ihrer Tagesbeschäftigung abzuhalten. Unwahrschein-lich, doch nicht ausgeschlossen, dasz sie etwas beobachtet haben könnten.
Der Tote war jung, jedenfalls viel jünger als die meisten Reha- und Kurgäste hier im sogenanntes Staatsbad. Überall dieser Begriff, Staats-Bad. Kurios: der Staat nimmt ein Bad? Oder gibt? Die kleinere Lösung liesz Grimm immer noch schmunzeln: alle Bademeisterinnen und Bademeister sind verbeamtet. Oder nur Staatsbedienstete, wie er kämen in den Genusz der Heilwasser und der warmen Salzbrühe. Abgesehen vielleicht von dem Toten darin, vielleicht.

„Ihr seid das Salz der Erde“ kam ihm in den Sinn. Rechts neben dem Hotel befand sich die Evangelische Kirche, ein wuchtiger Nachkriegsbau. Rätselhaft auch das. Wenn ein Boden etwas nicht brauchen konnte, dann war das Salz. Einen früheren Nachbarn nannte man „den Salzmann“, er schüttete überall auf Beete und Wege Salz in der Absicht, die Nacktschnecken zu killen.

Zeit, wieder an den Auffindungsort der Leiche zu gehen, die Geschäftsleitung der Therme drängelte schon heftig, die wollten endlich ihre Bude aufmachen.

Stadt- und andere Pläne konnte der Hauptkommissar sich schon immer gut einprägen. Der Weg führte durch den Kurpark, der tatsächlich das Zentrum des Kurortes war, zunächst vorbei an der Wandelhalle und dem Theater, dann an der groszen Fontäne und dem Kaiserpalais. Grimm verlangsamte seine Schritte. Kies, er murmelte unwillkürlich, das fehlt hier quasi noch. Zum Wasser-Rauschen und Plätschern und Spritzen und Blubbern ein Knirschen mit kurzem harten Nachhall. Die Schatten, der in geometrische Formen gezwungenen Bäume und Büsche wären sicherlich konturierter. Er meinte, sich an einen Film, vor langer Zeit gesehen, zu erinnern. Wenn dies ein Film war und er ein Statist, spielte die Geschichte in einer vergangenen Zeit. Oder besser, in vergangenen Zeiten. In der Wandelhalle wurde gesessen und Kaffee getrunken. Die Wandelhalle war von seiner Perspektive, von den Wassersprudlern und den Rabatten vor dem Theater aus gesehen, keine Halle, sondern ein weiszes, krakenähnliches Halbrund. Die symmetrisch ausgreifenden Arme ruhten auf Säulen, ebenso der Krakenleib mit dreieckigem Kopf. Grimm würde die Wandelhalle später aufsuchen. (Und er würde erfahren, dasz der Zweck der überdachten Gänge ursprünglich neben dem Schutz vor Westwinden die schluckweise Einnahme des widerwärtig schmeckenden Heilwassers im Gehen, also wandelnd, war. Und dasz täglich ausser Freitag das Orchester des Staatsbades konzertierte.

Alles schien hier ein Zentrum und zwei spiegelgleiche Seiten zu haben. Ging man da in der Mitte? Richtung Theater war das nicht möglich, Wasserbassin und Beete waren die Mittelstreifen. Ob man rechts oder links davon spazierte, immer störte man die Symmetrie. Es muszte eine Absicht dahinter stecken. Grimm, obwohl auf dem Weg zu einem Einsatz, also während seiner Arbeitszeit, verlangsamte jetzt bewuszt seine Schritte und wünschte sich eine Diagnose, so eine leichte und doch ernsthaft klingende, eine, die den Kurpark-Aufenthalt zu einem notwendigen Tun erklärte. Wie für diese Umgebung geschaffen war die Fortbewegungsart der Parkpassanten, konzentriert aufs Fortbewegen mit zwei dünnen Stöcken die Wege und Beete und Bassins zu umrunden.

Eine Übersichtstafel nannte für die Park-Umgebung insgesamt 17 Kliniken. Herz, Rheuma, Reha. Eine Anfrage nach vermissten Patienten lief. Eine grosze Fontäne, deren Aufbranden und Abregnen alle anderen Geräusche an sich sog, bildete den Mittelpunkt der Anlage, dahinter ein Bau, dessen Name ihn weniger wunderte, als das überall vermerkte „Staatsbad“, das Kaiserpalais. Ein groszer grau-grüner Kasten, grün von den Kupferdächern. Das Ding war irgendein gebauter Ismus, von weitem eine Kommode, verschnörkelt und unpraktisch, die Fenster wie Geheimfächer. Überall Säulchen und Giebelchchen und absurde ovale Fensterchen. Desto näher er kam, desto mehr ähnelte es einer Bonbonniere, die dazu einlädt, den grün-spakigen Deckel abzuheben und nach Konfekt oder Konfitüre zu löffeln. Oder war es tatsächlich nur umbaute Luft?
Die Platanen rechts und links waren zu Kästchen geschnitten, die Stufen, die zur Bonbonniere hinaufführten, waren so tief, dasz er in keinen Rhythmus hineinfand. Oben angelangt, wurde er der Stein-Köpfe gewahr, die über den Fenstern thronten, Männer mit Trauben, Damen mit Blumen. Darüber, auf dem Dach auch noch Blumenvasen, ebenso ganz unten in den Nischen. Die waren immerhin leer. Man würde den Architekten nicht mehr belangen können, das scheuszliche Ding stand da sicher schon hundert Jahre.

Linker Hand ein schlichter moderner Glasanbau mit Gastronomie, also war das Trumms tatsächlich auch noch zu klein, und dann stand Hauptkommissar Grimm auch schon vor dem Ziel, der Therme im asiatischen Stil.

Stunden zuvor: die Wohlfühlfabrik atmete leise ein und aus, der Security-Mann entriegelte elektronisch Gate um Gate, ein Sirren und Flirren umfing den für seine Körperfülle erstaunlich wendigen Sicherheitsdienstler und den hageren Kommissar in jedem Raum, ein anderes jedes Mal, sie passierten Vor- und Umkleideräume, viereckige Wasserbassins, Bretterhütten, „die Saunen“, warf der Uniformierte ihm zu, runde, erhöhte Becken, wie Bühnen, Reihen von Fuszbecken, die Rezeption des Wellness und Health-Clubs und dann standen sie vor dem sacht dampfenden, kreisrunden Becken in dem in leichten Kräuselwellen ein fleischiger Rücken mit Kopf trieb. Das heiszt, mehr war von der Leiche nicht zu sehen. Grimm atmete die kühle Spätsommerluft ein und er trank, die salzige Sole, die aus dem Wasser aufstieg. In ihm stieg das unangemessene Verlangen auf, sich in das Becken fallen zu lassen, sich erst im Schutze der warmen Lake seiner Kleidung zu entledigen. Je schwerer der Körper, nein, je gröszer der Körper, desto gröszer das verdrängte Flüssigkeitsvolumen und desto gröszer der Auftrieb. Der wiederum steigt, je dichter der verdrängte Stoff ist. Salzwasser, Grimm schätzte den Salzgehalt auf ca. 3 Prozent, hat einen höheren Auftrieb, die Formel zur Berechnung muszte er nachsehen. Unbestritten war die Heilkraft bei Hauterkrankungen und das war uraltes Wissen. Der treibende Körper schien sich auf einer Planetenbahn, einer Ellipse, zu bewegen, der Grund war Grimm zunächst unklar. „Ich habe den Mann natürlich paarmal angerufen – und auch“ – der Sicherheitsmensch präsentierte eine Art Lanze mit einem Ring an der Spitze – „angestupst. Da war mir klar, dasz da was nicht in Ordnung ist.“ Grimm hatte daraufhin das ganze grosze Polizei-Theater angeleiert.

Am Anfang das Wasser. Am Anfang die W-Fragen. Wer, wie dahin gekommen, wieso, von wem. Wie kam das Leben ins Wasser. Wie kam das Leben zu Tode. Wer rührte die Ursuppe an. Wer rührte wen an. Es schwappt im Becken des Bades, es schwappt im Becken des Weibes. Wer kehrt zurück, der Mörder, der Gemordete. Aus dem Leib der Erde, eine esoterische Metapher, kam Menschen-körperwarmes Wasser, man leitete es in Wannen und Becken; das Staatsbad hatte die Leitungen verkauft, das Wasser flosz ins Hotel, das Wasser flosz in die private Therme. Zum Keimling wurde der Mensch. Das Wasser wurde „staatlich anerkanntes Heilwasser“. Was hatte der Tote zuletzt gesehen, vor dem Wasser – das Beckenrund, die Büsche und Hecken, den Himmel oder den Feind.

Die Gerichtsmedizinerin stand neben der auf einer Plastikplane liegenden Leiche.
„Äuszere Gewalteinwirkung: ein Schlag mit einem stumpfen Gegenstand. Sonst keine Spuren von Gewalt. Leiche, männlich, bekleidet mit einer Badehose, sonst nichts. Übergewichtig. Alter, ca. 30 Jahre. Todeszeitpunkt: zu diesem Zeitpunkt kann ich keine seriösen Angaben machen, das warme Wasser verhindert den rigor mortis …“
„Danke Frau Dr. Hein, soweit ist das ja alles auch für den Laien sichtbar. Dann hoffen wir auf baldige belastbare Ergebnisse. Sie stimmen wie immer den Abtransport mit der KTU ab.“ Grimm ignorierte, dasz die mit Frau Hein angesprochene den Namen korrigierte und mit ihren Ausführungen nicht fertig war. Er wählte den weiteren Weg um das Sole-Becken, seine flottierende Aufmerksamkeit fand ein Objekt, im Augenwinkel stelzte eine junge blaue Frau hinter ihm her. Die kleine Statue stand offenbar im Solarium der Therme. Grimm hatte sie sehr oft gesehen, zu oft, um ihr einen Wert beizumessen, der in ein akzeptables Verhältnis zum Kaufpreis hätte gesetzt werden können. Der Goldton ging ins Orange. Lovina Beach, das war der Ort, der Urlaub vor sechs Jahren, das erste Mal Bali. Marianne liebte das feucht-warme Tropenklima, er hatte ein wenig geschnorchelt. Die Figuren wurden überall herumgeschleppt auf der Ferien-Insel, Pop-up-Prozessionen nannte sie das, die Blech- oder Holz-Figürchen mit den langen Ohrläppchen, Schlafzimmerblick und einem Erdbeer-förmigen Kopfputz, noch im Flughafen setzten einem die Heiligen-Hausierer zu.

Die blaue Frau, die sich zwischen Objekt und Kommissar warf, war sehr blond und hatte eine ebensolche Stimme: „Ich verlange, dasz Sie und Ihre Leute innerhalb von 30 Minuten die Bali-Therme verlassen. Komplett und ohne Zurücklassung von Gerätschaften. Unser Haus hat fast eine halbe Million Gäste im Jahr – und heute erwarten wir round-about …“ Grimm schob die Blonde beiseite, fuhr in seiner Betrachtung der Statue fort, während er sich vorstellte: „Grimm, mein Name ist Grimm, Kriminalhauptkommissar. Mit wem habe ich das Vergnügen?“ „Sokolowa, Lena.“ Die so grob unterbrochene setzte wieder an in tiefergestellter Stimme: „Wer ersetzt mir den wirtschaftlichen Schaden? Sie vielleicht? Würden Sie jetzt mal ans Eingangs-Gate gehen und …“ Sie hielt inne, betrachtete nun ebenfalls die unecht vergoldete Statue und murmelte „besser nicht.“ Und konnte nicht so schnell abwehrend die Hände erheben wie der Kommissar die Statue ergriffen hatte, um einen weitausholenden Schlag zu simulieren. „Ich habe gleich einige Fragen an Sie, Frau Sokolowa, wenn Sie mich jetzt bitte nicht stören würden. Wo finde ich Sie?“

Bevor er sie fand und unter anderem nach der Zahl der Mitarbeiter – 180 – und der Zahl der Statuen fragte – sie wuszte es nicht, dachte er an die Doppelgestalt der Insel, für die es eines zweiten Blickes bedurfte. Zunächst ein zweites Malle, „Ballermann der Tropen“ nannten manche die Insel. Und dann gab es ein zweites Gesicht. „Herr Grimm, bitte um Verzeihung, doch das ist vielleicht gerade jetzt von Interesse für Sie: wir haben jetzt die Untersuchung rund um das runde Becken abgeschlossen und haben keinerlei Hinweise auf ein Ablegen der Leiche, weder Schleif- noch Tragespuren.“
„Ja danke, dachte ich es mir. Sie untersuchen bitte dies da – und weitere werden folgen.“
Der Mann im weiszen Ganzkörperanzug zog Handschuhe an. „Wie jetzt, den Buddha? Sie meinen …“ „Gar nichts meine ich im Augenblick.“

Grimm passierte in der weitläufigen Anlage ein mit Lovina-Bistro bezeichnetes Restaurant mit Rattanmöbeln und jungen Frauen in schwarzen Kostümen, die ihm feindselige Blicke zuwarfen. Damals auf Bali waren die Stühle ähnlich, doch wie anders die Einheimischen sich da benommen hatten, das war schon eine schlechte Attrappe hier. Er hatte sich damals etwas über Buddha und die buddhistische Religion informiert und mit Erstaunen zur Kenntnis genommen, dasz die freundlichen Inselbewohner anderen Göttern anhingen. Es waren überwiegend Hindus mit einer enormen Auswahl an Götzen und Idolen, auszerdem gab es Moslems und ein paar Christen. Marianne, die eine katholische Erziehung mit viel Spuk und Zinnober genossen hatte, war über diese Götzen-Inflation damals irritiert. Allgemein wurde die Religion mit Friedfertigkeit assoziiert. Bestimmt wählte man deshalb diese langohrigen Schlitzaugentypen für Urlaubs-Welten. Symbole anderer Glaubensrichtungen würden die Ferien- und die Thermen-Gäste todsicher vom Pfad der Erholung abkommen lassen.

„Ich sage Ihnen, es ist vollkommen ausgeschlossen, dasz die Person einer unserer Gäste war. Er trägt ja kein Armband von uns! Und ohne ein RFID-Band, im Volksmund Transponder, trägt inzwischen jedes Haustier, kommen Sie hier durch kein Gate.“ Sokolowa wischte Grimms Einwände vom Tisch wie von einem Display. „Es fehlt auch kein RFID. Und es gab gestern keinerlei Auffälligkeiten in den Protokollen, unser Sicherheitssystem kennt keine Lücken.“
Grimm pflichtete ihr bei. „Gut. Aber wenn es nun ein Angestellter, eventuell von einer Fremdfirma ist?“
„Doppelt ausgeschlossen. Erstens, weil absolutes Bade- und Saunaverbot herrscht, für alle gleichermaszen. Wir ersparen damit unsern Gästen jedwede Peinlichkeit. Und zweitens weil, nun ja, wir keine adipösen Leute wie den armen Kerl da drauszen einstellen würden, niemals.“
„Sie werden verstehen, dasz wir mit allen Mitarbeitern sprechen müssen, alle müssen bei der Identifizierung des ungebetenen Gastes, der wahrscheinlich hier zu Tode kam, helfen.“ Grimm reichte ihr ein Papierfoto des Toten.
„Es könnte sich schlieszlich um einen früheren Angestellten handeln. Wir ermitteln in alle Richtungen, das müssen wir.“
Sokolowa schüttelte den Kopf und sagte: „Ja, tun sie das.“
Sie verabredeten, es bedurfte keiner Erwähnung, dasz es sich um einen Termin-Doppelpack handelte, die Öffnungszeit und das zweistündige Zeitfenster für die Befragungen der Mitarbeiter.

Im Health-Club, der ebenfalls mit sinnenden Sitzenden dekoriert war, herrschte zu Grimms Unverständnis reger Betrieb. Köpfe tauchten auf und ab wie in einer Jahrmarktsbude, wo es Punkte für das rasche Draufschlagen mit einem Hammer gibt. Die Menschen waren in Maschinen eingespannt, sie saszen, lagen oder standen, sie bewegten Arme oder Beine, liefen auf Bändern, zogen an Stahlseilen mit Gewichten oder bewegten sich rudernd auf der Stelle.
Grimm gab die Untersuchung der hier aufgestellten Goldpuppen in Auftrag. Wie unpassend die Deko doch war. Die Menschen stöhnten und seufzten vor Schmerz oder mindestens vor maszloser Anstrengung; ein geeigneterer Wandschmuck wäre hier der Mann am Kreuz mit der Dornenkrone.

Der Gang durch die blubbernden Kachel-Korridore und Beckenwelten, drauszen garniert von gestutzten Buxbäumen liesz Grimm an den Kreislauf des Lebens und die Optimierungsmöglichkeiten im Sinne der Nachhaltigkeit denken. Die Körperarbeiter könnten doch zumindest einen Teil der gewisz nicht unerheblichen Kosten für die Stromversorgung der Anlage decken. Zweitens sollte der entstehende Schweisz aufgefangen und dem Gesamt-Salzwasser-Leitungssystem zugeführt werden. Chlor rührten die russischen Bade-meisterinnen hier doch bestimmt unter.
Zwei Fragen konnte er zu diesem Zeitpunkt nicht beantworten, die eine fiel in seine Zuständigkeit: Wie kam die Leiche ins Thermalbad? Wie kam das Salz ins Wasser? Vielleicht gab es da einen Zusammenhang.

Überall, in der Thermen-Mitarbeiterrunde und bei den Befragungen im Kaiserpalais, in der Wandelhalle und den Cafés rund um den Kurpark das gleiche Bild: Alle kannten den Mann aus dem Salzwasserbecken. Oder sie hatten ihn zumindest alle schon gesehen. Ihn oder ein Bild von ihm. Oder von jemandem, der ihm sehr ähnlich sah. Es könnte gestern oder in der letzten Woche oder vor ein paar Wochen gewesen sein, so lautete eine typische Antwort, die Grimm im Café der Wandelhalle erhielt. Lag es am Gesicht selbst oder an seinem Träger, dasz es überall gesichtet wurde? Wie konnte man sich ein Gesicht merken, das keinerlei Merkwürdigkeiten aufwies? Fleischig, leicht rotstichig, mitteldicke Augenbrauen, die Lider auf dem Foto geschlossen, die Nase eher breit als schmal, die Lippen eher voll als dünn, die Ohren unauffällig.

Grimm machte sich seine Notizen im Zentrum des Parks, beim Jordan-Sprudel, dessen Silhouette Vorbild für das Logo des Heilbades war. Aus einer runden Einfassung sprang das Wasser hoch. Allerdings nur einmal in der Stunde für 5 Minuten. Er hatte Glück. Grimm las: es kam aus über 700 Meter Tiefe, es war 36 Grad warm. Und pro Minute waren es 3000 Liter. Hatte so ein Sprudel eine Lebensdauer? Das Wortspiel lag auf der Hand: ging er über den Jordan? Der Jordan, süszes Wasser aus dem Heiligen Land, das war es doch, biblisch und auch aktuell. Und der Jordan mündete ins Tote Meer. Ein Salzsee, dem die Austrocknung drohte, es gab neulich einen Beitrag im Fernsehen darüber. Nicht das Salz, das Wasser ging zur Neige, wurde andernorts gebraucht. Für den unbekannten Toten im Wasser des Jordan-Sprudels war weder das Wasser noch das Salz todesursächlich. (Neben Natriumchlorid enthielt das warme Wasser viel Chlorid, Hydrogencarbonat und Eisen.) Jordan hiesz die angebohrte tiefe Quelle nach dem, der sie erschlossen hatte, ein Oberbergrat Jordan vor knapp 100 Jahren, dem der Kurort tief dankbar war. Auch hier drehte Grimm sich im Kreis.

Da ja in alle Richtungen ermittelt wurde, könnte Grimm sich ebenso gut der Motivsuche zuwenden. Die Therme, gespeist aus dem Wasser des Jordans mochte Feinde haben und es mochte im Interesse der Therme bzw. des Staatsbades sein, diese Feinde auszuschalten. Hatte der dicke Mann sich wie ein Gewicht auf oder wie ein Propfen in die Lebensbahnen des Bades gesetzt? Was flosz durch die Stadt und das Balinesische Dorf? Eine seiner jungen und ehrgeizigen Mitarbeiterinnen kam auf ihn zu: „Chef, (der Anrede versuchte sie einen ironischen Unterton zu geben) könnte sein, dasz wir die Lösung für die Allgegenwart unseres Toten haben. Oder störe ich gerade?“
Grimm bedeutete ihr, Platz zu nehmen. „Ja und nein. Ich denke über Wasser nach. Und über Salz. Was denken Sie?“ Amüsierter Blick von Grimm zur Mitarbeiterin, Blick aus erstarrten Zügen von Mitarbeiterin zu Grimm.
„Wasser löst Salz, Salz macht Wasser für Menschen ungenieszbar. Zum Trinken, hier ist es umgekehrt …“
„Das ist doch ein Ansatz zur Lösung, Kollegin. Und nun verraten Sie mir das Allgegenwarts- und Unbekanntheitsrätsel, das um unseren Toten wabert!“

„Der Mann ist der Bürgermeister-Kandidat der CDU, nächsten Monat sind ja Wahlen. Ist also überall plakatiert.“
„Da hätten wir gleich drauf kommen müssen. Und, haben Sie das nachgeprüft – dann müssen wir LKA und eventuell Staatsschutz verständigen – ist er es wirklich?“
„Er ist unverheiratet …“
„Liebe Kollegin, Sie rufen jetzt hier sofort in seinem Büro an.“

Grimm verschaffte der Auftrag wieder einen Moment von Erholung, eine kleine Urlaubs-Einheit war das geradezu: er betrachtete eine junge am Smartphone zappelnde Frau, umgeben von älteren Menschen, die sich fast so bewegten, als sei Wasser und nicht Luft und Erde ihr Element. Vor der groszen Kommode, Palais genannt, schossen in regelmäszigen Abständen Wasserstrahlen in die Höhe und klatschten auf Stein und teilweise auf Parkbesucher, die ihre Aufmerksamkeit von Park und Wasser ab- und der Selbst-Fotografie zugewandt hatten.
Es war wichtig, seine Grenzen zu erfahren. Und ebenso wichtig waren die Zwischenräume, die zwischen den Themen und Personen. Die ehrgeizige Kollegin würde das erst viel später, hoffentlich, erfahren.
Sie setzte sich wieder zu ihm auf die Bank und atmete hörbar aus.
„Sowas. Ich hab eben mit dem gesprochen. Von einem Zwillingsbruder weisz er nichts.“
„Danke. Gut gemacht. Und nun gleichen Sie weiter Bilder ab und teilen mir die Ergebnisse der Obduktion mit – ich weisz, da kommt heute nichts mehr.“
„Schon unterwegs. Da kann ich gleich eine neue Gesichtserkennungs-Software testen.“

Grimm blickte ihr nach und klappte seinen Rechner auf. Ungenieszbarkeit, das war sein Arbeits-Leitmotiv. An einem Ort von Wohlsein, Gesundheit und Genusz muszte man vom Gegenpol aus gucken. Schnell fanden sich auf den Kommentar-Seiten der Therme und auf Bewertungs-Portalen Einträge, aus denen Verletzung, Wut und Hass auf die Lokalität geradezu heraustropfte.
Fast überall fand sich ein fast gleichlautender Beitrag über die Therme, die von Unsauberkeit, unverschämten Mitarbeitern, absurd hohen Preisen und drangvoller Enge sprach. Nicht genug, der gewesene Gast Micha, Grimm ging davon aus, dasz es sich um einen Mann handelte, sprach von entgangener Lebensfreude und von verlorener Zeit. Der letzte Eintrag war wenige Tage alt. Das kleine Bildchen neben Michas Bewertungen zeigte ein Kinderbildnis von einer Zwieback-Packung. Offenbar suchte Micha öfter die Therme auf. Er war auch Gast in anderen Betrieben, Kliniken und bei Ärzten in einem Radius von 70 Kilometern. Kein Kommentar war positiv oder freundlich formuliert, die Stellungnahme zur Bali-Therme war jedoch mit Abstand die negativste und die persönlichste. Anruf bei der ehrgeizigen Mitarbeiterin: „Finden Sie heraus wer der Schreiber ist – Links habe ich eben geschickt und versuchen Sie ihn zu erreichen. Eilt.“ Grimm muszte über den Zusatz selbst innerlich lachen. Erstens war er überflüssig, zweitens hatte er es nachgeschoben, weil er am Mittagessen in seinem Hotel teilnehmen wollte, das Bild von Salzkartoffeln mit Petersilie dekoriert, schob sich quasi vor Park und Palais und Becken und Leiche.

„Buddha ist unschuldig.“ Mit dieser launigen Bemerkung empfing ihn der Mann in weisz. Es war zwischenzeitlich zu einer Kooperation zwischen der Thermen-Geschäftsführung und der KTU gekommen. Die Ermittler werkelten in einem Container in Parkplatznähe, in dem Desinfektionsmittel gelagert wurden. Der Badebetrieb war in vollem Gange. Grimm wartete auf Frau Sokolowa in einer Sitzlandschaft, die das aufrechte Sitzen zu einer anstrengenden Aufgabe machte. Er stand auf und verweilte vor dem Wasserspender mit Original-Jordan-Sprudel, eine recht trübe Brühe war das also am Anfang. Waren ihm bei der Ankunft in Bad Oeynhausen zwar die Wahlplakate entgangen, die wildschweinähnlichen Schweine aus Bronze hatten doch seine Aufmerksamkeit erregt. Bei einer Replik der Borstentier-Skulptur, hier standen einmal keine Buddha-Götzen, las er die Geschichte der Salzentdeckung. Ein Bauer grub einen Brunnen für seine Schweine, die verschmähten das Wasser – doch die Kristalle an ihren Rückenborsten verrieten den kostbaren Fund, nach der die Königs-Obrigkeit recht bald griff.

Die Sokolowa war laut ihrer Assistentin, einer ebenfalls blaugewandeten, jüngeren und noch blonderen Ausgabe von ihr, in einem Meeting mit dem Bürgermeister und dem Kurdirektor. Der Anruf von Grimms Assistentin bestätigte den Verdacht: der ebenso eifrige wie unglückliche Blogger Micha war verschwunden. Seine Mutter hatte eine Einladung zur Identifizierung erhalten.

Konnte man als Vorgesetzter Direktiven geben mit der Anweisung „Machen Sie langsam. Gehen Sie erstmal spazieren. Machen Sie erstmal Pause.“ ?
Unwahrscheinlich, dasz die Sokolowa selbst zugeschlagen hatte. Gelogen hatte sie zweifellos. Er würde die zackige Oberbademeisterin am besten mit Musze und viel Zeit-Einsatz zum Geständnis bringen. Ein Besuch der Therme in Leih-Badehose erschien ihm ebenso zwingend wie eine Konfrontation am Salz-gewinnungsort.

„Nein, Sie brauchen sich doch nicht zu entschuldigen, dasz Sie erst jetzt kommen, Frau Sokolowa. Ihrer Assistentin habe ich ausgerichtet, wo ich Sie heute Nachmittag treffen möchte. Micha läszt Sie übrigens schön grüszen. Und jetzt bitte ich um eines ihrer modernen Bändchen und eine Badehose. Die musz nicht ganz so modern sein.“

Sie begleitete ihn zum Empfangstresen. Grimm meinte, dasz sie ihren Schritt schon etwas verlangsamt hätte. Ansonsten hatte sie sich gut im Griff.
An der Sauberkeit hatte der Kommissar auch während des Betriebes nichts auszusetzen, ohne Badelatschen war es allerdings sehr glatt, ein erneuter Aufruf hin zur Verlangsamung. Endlich kam er zum Thermalbad, dem runden Becken, an dem er vor Stunden das erste Mal stand und diese starke Anziehungskraft gespürt hatte. Während er sich auf dem Rücken treiben liesz und die federförmigen Wolken besah, würde die Leiche identifiziert und die Hauptverdächtige überwacht werden. Sicher gab es einen stämmigen Sauna-Aufgieszer, einen Personal-Trainer oder sonst einen, der ihr zur Hand ging.
Hier in der warmen Salzlake zu treiben, liesz jedwede Leidenschaft leicht wie ein Korken werden. Die Sauna- und Ruhebereiche würde er gleich durchstreifen, ganz langsam, halb staatlicher Mordfall-Ermittler und halb hochsensibler Bewertungsportal-Berichterstatter.

Eine allgemeine Plauderei über die grundverschieden Saunawelten der Textil- und der textilfreien Saunen mit den unterschiedlichen Gästen, die Deutschen bevorzugten eindeutig die geräumigen und textilfreien Szenarien, leitete später die Unterredung mit Sokolowa ein. Sie war offenbar zum Gradierwerk gelaufen, der hellblaue Jogging-Anzug stand ihr ausgezeichnet.

„Hier können wir in Ruhe reden, meinen Sie nicht auch?“ Polizist und Verdächtige sassen vor der fünf Meter hohen Wand aus Reisigbündeln, angeblich Schwarzdorn, durch die hochgepumptes salzhaltiges Wasser flieszt.
Anblick und Klang der massiv-filigranen Wand war so schön, dasz es schwerfiel an den rein ökonomischen Sinn des Geflechtes zu glauben.

„Jedenfalls sehr gesund, atmen Sie tief durch, Herr Kommissar!“

„Das Geräusch des flieszenden Wassers ist so einzigartig, finden Sie nicht? Ein Murmeln geradezu. Und auf das Gebüsch könnte der gestreszte Städter doch stundenlang schauen. Werde ich mir als Bildschirmschoner einrichten. Sollten Sie auch machen. Wo ist denn das Salz, Frau Sokolowa, das ist doch Ihr Bereich, oder?“

„Ich hoffe, Sie kommen bald mal zur Sache, Herr Grimm. Ich habe nicht ewig Zeit. Mein „Bereich“ ist das Management eines groszen Wellness-Betriebes. Zu ihrer Information: Das herabflieszende Wasser verdunstet auf dem Weg nach unten, also hat das unten aufgefangene Wasser einen höheren Salzgehalt. Daraus wurde dann früher in Siedepfannen Salz gewonnen.“

„Gewissermaszen das Gegenteil eines Siebes, oder?“ Grimm atmete hörbar aus und ein. Eigentlich schade, dasz er kein Asthma, nicht einmal eine Allergie hatte.
Erst wurde das Wasser hochgepumpt: der Kommissar muszte Energie einsetzen, den Ball ins Spiel werfen. Dann lief das Wasser, der Schwerkraft folgend, durch dichtes Geäst: es dauerte, bis die Worte fielen, die sich zu Sätzen fügten, Schwund gab es natürlich auch. Die Sprache war etwas wie Wasser, das Salz der Wahrheit enthaltend. Das Wasser flosz und verdunstete und in kleinen Dosen tropfte so etwas wie ein möglicher Tathergang nach unten.

Beim Bild des umgekehrten Siebes gab die Angeredete dem Fragenden Recht. Als nächstes segelte Grimm zu dem groszen Thema der Ungerechtigkeiten im Allgemeinen und weiter zu den hinterhältigen Gemeinheiten in den Weiten des Netzes.

Sokolowa hatte zugegeben, dasz sie den Kommentator Micha in die Therme eingeladen hatte, alles andere wuszte sie nicht, was auch durch das Zeiterfassungssystem und die Videoüberwachung ganz leicht nachprüfbar sei. Hier muszte noch Salzwasser nach unten tropfen, sich konzentrieren. Ganz kostbar waren die Kristalle einst.

Grimm nahm die Sokolowa vorläufig fest. Nicht ohne sie darum zu bitten, noch einen Moment mit ihm die gute salzhaltige Luft zu atmen. Es war schade um das gute Frühstücksbüffet im Hotel am Kurpark.

Geschrieben im August 2016